Beitrag Harald Peschel
Bürgerinitiative „Rettet den Eltenberg“ – Kurzhistorie oder Was ist überhaupt los:
Die Betuwe-Linie soll Rotterdam über das Ruhrgebiet mit Italien verbinden.
Auf der am Freitag, den 17. Januar 2014 von den Baumfreunden Emmerich in der Luitgardisschule in Elten abgehaltenen Infoveranstaltung zu den Plänen der Trassenführung der Deutschen Bahn AG, erwachten viele Eltener Bürgerinnen und Bürger endlich aus ihrem Dornröschenschlaf. Denn die in diesen Plänen vorgesehene Beibehaltung der Bahntrasse und der Verlegung der B 8 in den Eltenberg hinein, hätte zu den schon schlimmen Abgrabungen am Berg auch noch eine über 700 m lange und bis zu 11 m hohe Beton-Stützwand zur Folge. Die vorgesehene Anbindung der B8 an die Lobither Str., die durch die mit den Baumaßnahmen verbundenen Aufhebung der Bahnübergänge notwendig wird, führt zum Verlust der Sportplätze von TV und Fortuna Elten.
Schon am darauf folgenden Montag trafen sich viele Gegner dieser Pläne und gründeten die BI „Rettet den Eltenberg“. Die BI fordert die Umsetzung der Pläne von Johannes ten Brink (die sogenannte „Gleisbett-Variante“), die eine Verlegung der B 8 auf das jetzige Gleisbett vorsieht. Die drei Gleise der Betuwe-Linie sollen dann direkt südlich daneben verlegt werden. Die neue B 8 wird dann erst hinter den Sportplätzen wieder an die jetzige B 8 angeschlossen. Somit erhält Elten einen Bahnseitenweg und die vorhandenen Sportplätze bleiben erhalten. Der notwendige Anschluss der Lobither Str. wird in dieser Planung direkt mit dem zu errichtenden Bahnhaltepunkt, der in den Plänen von DB und Straßen NRW noch gar keine Berücksichtigung gefunden hat, verknüpft und unter der Betuwelinie und der B8 vollzogen.
Um dieses Ziel zu erreichen wurde ein Antrag an den Emmericher Stadtrat gestellt, der die Stadt dazu bringen soll, auch auf die Umsetzung dieser Pläne, soweit es der Stadt möglich ist, einzuwirken. Zur Unterstützung dieses Antrages wurden in nicht einmal 4 Wochen über 5.000 Unterschriften gesammelt, die am 11. Februar 2014 (der Tag der Ratssitzung, in welcher der BI-Antrag erfolgreich zur Abstimmung kam) an den Bürgermeister der Stadt Emmerich am Rhein, Herrn Johannes Diks, übergeben wurden. Weiterhin wurden auch Politiker auf Landes- und Bundesebene über das Thema informiert und aufgefordert, sich für die Ziele der BI einzusetzen.
All dieses führte dazu, dass am 10.03.2014 ein Gespräch zwischen der BI, Vertretern von Stadt und Rat Emmerich, der DB AG und Straßen NRW stattfand. Dazu versammelten sich ca. 100 Bürgerinnen und Bürger zu einer von der BI veranstalteten Kundgebung vor dem Emmericher Rathaus. Das Gespräch führte dazu, dass die DB AG und Straßen NRW nun die Pläne von Johannes ten Brink mit ins Planfeststellungsverfahren aufnehmen und gleichwertig prüfen werden.
Mit zahlreichen weiteren Aktionen, u. a. einem Spaziergang am Eltenberg, um die Auswirkungen der Bahn-Variante auf die Stabilität des Kultur- und Naturdenkmals deutlich zu machen, arbeitete und arbeitet die BI „Retten den Eltenberg“ immer wieder und immer weiter daran, Informationen zu vermitteln und ihre Forderungen zu untermauern.
Ein weiterer Antrag der BI an den Emmericher Stadtrat führte dazu, dass auf der Ratssitzung am 10.04.2014 entschieden wurde, dass die Stadt auf eigene Kosten eine „Machbarkeitsstudie“ in Auftrag gibt, um die Gleisbett-Variante zu stützen. Start dieser Studie war der 06.05.2014, als ein erstes Gespräch zwischen Stadt, Planungsbüro und Vertretern der BI stattfand.
Autor: Harald Peschel